Das „Weisse Kreuz“ in 0ensingen.

Die Geschichte des „Rössli“ und des „Weissen Kreuz“ sind eng miteinender verbunden.

Ohne Zweifel sind die im Bernisch-Solothurnischen Urbar von 1423 erwähnten Tavernen in 0ensingen und Bienken identisch mit dem Rössli und dem Kreuz.

Während in den folgenden Jahrhunderten das Rössli stark an Bedeutung gewann und sich zu einem wirt- schaftlichen und politischen Schwerpunkt entwickelte, stand das Kreuz etwas abseits vom Geschehen. Das zeigt sich auch im Tauschvertrag vom 9. Dezember 1693 , bei dem Urs Bloch als Besitzer des Rösslis von Anna Marie von Roll-Sury, als Besitzerin des Weissen Kreuz ein Aufgeld von 950 Gulden und 10 Louis d‘or Trinkgeld erhielt. Nach der Solothurner Patrizierin kam das Rössli an die Familie Pfluger; das Kreuz wech- selte zu Johann Bloch, einem Wirt, dem 1739 Liederlichkeit und Verschwendung vorgeworfen wurde. Aber auch das Rössli erlebte schwere Zeiten. Urs Josef Baumgartner ersteigerte es 1776 . Drei Jahre später wurde er für neun Wochen inhaftiert, und 1781 sah er sich vor die Wahl gestellt, entweder Wirt zu bleiben oder nur noch das Weibelamt auszuüben. Er entschied sich für die Weiterführung der Wirtschaft. Zum Rössli gehörte, vielleicht schon seit 1693 auch das Kreuz, indem aber nicht mehr gewirtet wurde.

 

Nach dem Tode der Eltern Josef Baumgartner-Pfluger erbten die beiden Töchter 1809 die beiden Wirtschaften. Elisabeth, Gattin des Josef Studer von 0berbuchsiten erhielt das Rössli und Anna Maria, Gattin des Urs Josef Bobst, das Weisse Kreuz. Anna Maria stellte das Gesuch um Bewilligung eines Pintenschenkrechtes (Weinausschank), das ihr laut Kaufvertrag von 1693 ohnehin zustehe.

Sie beabsichtige, erst später, wenn viele Durchreisende vorbeikommen, mit der Ausübung des Tavernenrechts (Speise und Trank) zu beginnen. Ihre Schwester vom Rössli habe nichts dagegen einzuwende, ebenso der Oberamtmann, der das Gesuch auch unterstützte.

Am 19. August 1822 starb die Wirtin Anna Maria Bobst-Baumgartner und hinterliess nebst ihrem Gatten fünf unmündige Kinder, die alle mit Ratsherr Johann Bloch verbeistandet waren. Als Muttergut erbten sie das Weisse Kreuz und führten es bis 1845, a1s ein Kind aus der Erbengemeinschaft austrat. Weitere zwei Jahre später waren es nur noch Johann und Josef , bevor es 1853 ganz in den Besitz von Johann überging. Nach dessen Tod im Jahre 1866 übernahm es sein Sohn Franz, der es aber schon im gleichen Jahr um 16‘200 Fr. (Liegenschaften Nr.38 und 39) an den Besitzer der Sägerei Bonaventur Berger weiter veräusserte.

Weitere Besitzer des „Kreuz“ in Oensingen

  • 1866 Bonaventur Berger, Sager
  • ???? F. Streit – Jost
  • ???? O. König – Häni
  • 1924 Alexander Marti, Käser 1927 Ernst Berger von Langnau 1932 Christian Fankhauser
  • 1934 Margrith Fankhauser-Strasser Wwe. des Christian 1955 Willi Wirz-Altermatt, Bäcker
  • 1972 Walter Lindemann- Aeberhard
  • 1998 Peter Lindemannn-WaIter